Film los!

Selbst einen Film zu machen, das klingt ganz schön kompliziert. Schwierige Schnittprogramme, professionelle Kameras, ein ausgetüfteltes Drehbuch und noch vieles mehr, was beachtet werden muss.
Auch Silke Schönfeld zeigt in der kommenden Ausstellung „Über alles vernünftige Maß hinaus“, wie bewegte Bilder der Schlüssel in andere Welten sein können. Indem wir sie und die Hauptfiguren ihrer Filme begleiten, tauchen wir im Film „Die sehen ja nur, die wissen ja nichts“ z.B. in die Welt der 16-jährige Thaiboxerin Aleyna aus Dortmund ein.
Filme bestehen aus ganz viele einzelne bewegten Bildern. Je nach Abspiel-Geschwindigkeit macht es für unsere Augen den Anschein, als würde sich das Motiv bewegen. So funktionieren auch Daumenkinos.
Das Daumenkino funktioniert wie ein kleiner Film, der die einzelnen gemalten Bilder hintereinander ablaufen lässt. Dabei könnt ihr die Geschwindigkeit bestimmten und somit den gewünschten Effekt ändern. Dies findet man auch im Filmschnitt und wird dort als „Pacing“ bezeichnet, was so viel wie Tempo bedeutet. Auch das „Timing“, also, dass Aufeinander abstimmen der Abläufe als wichtiger Faktor des Filmschnitts kannst du in deinem selbst gemachten Daumenkino bestimmen.
Das Daumenkino gibt es schon sehr lange. Es wird als Vorläufer des Films betrachtet. Und das Gute ist: Ihr braucht gar nicht viele Materialien und könnt gleich anfangen, eure Lieblingsgeschichte zum Leben zu erwecken.

Ihr braucht:

  • Papier A4 oder weiße Karteikarten A5
  • Bleistift
  • Stifte eurer Wahl (Buntstifte, Filzstifte)
  • Schnur zum zubinden oder dicke Klammern
  • Daumen
  1. Überlegt euch ein Motiv oder eine Figur, welche ihr zum Leben erwecken wollt. Nehmt euch weiße Karteikarten (20-30 Stück) oder ein weißes Blatt Papier, welches ihr in kleine Rechtecke unterteilt und ausschneidet (ca. 10 x7cm). (Bilder 1-4)
  2. Jetzt zeichnet euer ausgewähltes Motiv auf eine Seite. Diese dient euch auch als Vorlage für die nachfolgenden Seiten. Eine Fensterscheibe kann euch dabei helfen das Motiv abzupausen. Dabei verändert ihr die Figur immer ein klein wenig. Am besten verwendet ihr hier erst mal einen Bleistift. (Bilder 5 & 6)
  3. Sind alle Seiten eurer Geschichte fertig, könnt ihr diese nun auch bunt ausmalen. (Bilder 7 & 8)
  4. Am Ende macht ihr die Seiten an einem Rand fest, dazu könnt ihr zwei Löcher hineinmachen und mit einer Schnur befestigen oder ihr nehmt dicke Klammern. Falls euer Daumenkino noch ein Deckblatt bekommen soll, könnt ihr dieses auch gestalten. Dazu könnt ihr eure Figur nochmal in Szene setzen, einen Titel wählen und euch als Gestalter*in verewigen. (Bild 9)
  5. Jetzt heißt es nur 3, 2, 1 Daumenkino los!

Ihr könnt euer Daumenkino auch per Video aufnehmen und mit einer von euch gewählten Musik oder mit Tönen unterlegen. Teilt gerne eure Ergebnisse mit uns, indem ihr ein Foto von eurem fertigen Werk an bildung@kunst-im-tunnel.de schickt. Wir freuen uns darauf.

Viel Spaß!

Abbildung 1
Abbildung 2
Abbildung 3
Abbildung 4
Abbildung 5
Abbildung 6
Abbildung 7
Abbildung 8
Abbildung 9